Eine kleine Geschichte zur Frage:

Was ist eigentlich die Essence des Coachings?

 

Stellen Sie sich vor,... dass Sie bisher ein sehr facettenreiches und spannendes Leben führten. Und währenddessen haben Sie viele Jahre lang bei der Ausübung Ihrer Traumberufung immer wieder Zeit mit Menschen verbracht, um diese zu beraten, zu coachen und zu trainieren. Dabei waren Ihnen Häuser mit goldenen Wasserhähnen und livriertem Personal genauso vertraut wie auch karge Büroräume umgeben von laut brummenden Klimaanlagen. Und einmal hatten Sie sich auch eine Auszeit erlaubt.  Alternativ und abseits vom Mainstream.... und dort sitzen Sie nun eines Abends, unter einem fantastischen Sternenhimmel, am Strand eines großen Meeres mit rauschendem Wellengang. Und neben Ihnen ein deutscher Aussteiger, ein ehemaliger, weltweit gereister Stuntman, welcher gerade seine Mahlzeit am offenen Feuer mit Ihnen teilt. Und dieser Mann fragt Sie jetzt während Ihrer Unterhaltung, was eigentlich die wichtigste „essence“ Ihrer Arbeit als Coach ist.

 

So erging es mir im Mai 2004 auf einer kanarischen Insel in El Medano.

 

„Oh,“ dachte ich, „wie kann ich ihm eine so tiefgreifende Frage verständlich beantworten?“ Im gleichen Moment blickte ich zu meiner Linken auf den Titel des Buches, das ich gerade las. Das Buch hatte mir in den vergangenen Tagen viel Kurzweil bereitet. „River of Gold“, stand da. Dort wurde auf den sonnenvergilbten Seiten des Buches der australischen Goldrausch zu Beginn des letzten Jahrhunderts beschrieben. In glühendsten Farben wurden die Gier, Vernichtung und menschliche Grausamkeit aus den Tagen des Goldsuchens geschildert. Alles hatte sich am Palmer River abgespielt.

Es waren die Zeiten damals, in denen nur harte körperliche Arbeit und das Faustrecht etwas galten.

 

Und so gab mir dieses Buch die Assoziation, mit der ich meinem Freund Werner den Sinn des Coachings erklären konnte:

Gold....! Schließlich ist dieses Metall nicht nur Fluch. Nein, es kann auch eine andere, tiefe und uralte Suche des Menschen verdeutlichen. „Lass mich Dir den Prozess des Coachings mit Hilfe einer Allegorie erklären:

Wie Du weißt, haben die Menschen schon immer Gold begehrt. Es gilt in unserer Kultur als Symbol und Ausdruck von Reichtum. Drei Möglichkeiten, es zu bekommen sind bekannt:

1. durch harte Arbeit,

2. durch Suchen und Finden (hierzu zählt auch der Diebstahl!) und

3. durch Herstellung im Labor (durch Alchemie).

 

Du weißt, dass die Menschen in vielen Ländern der Welt, seit ewigen Zeiten und bis zum heutigen Tag versuchen, Gold selbst herzustellen? Bei dieser „Goldmachkunst“ geht es darum, das eigene Wissen, den eigenen Geist, so herauszufordern, dass durch die richtigen Ideen, die geeigneten Zutaten und Energie Gold erschaffen wird. Wenn Du diese Anforderung einmal genau betrachtest, erkennst Du, dass dieser Vorgang auch die Arbeitssituation eines Topmanagers in unserer Zeit beschreibt: mit Hilfe seines Geistes und seiner Tatkraft (Energie) schafft er Realitäten. Es ist wie in der Alchemie. Die Zeiten, in denen mit Muskelkraft das Geld verdient wurde, sind vorbei. Heute hängt der Erfolg eines Unternehmens völlig davon ab, ob es begabte Menschen beschäftigt, die ihren Geist für neue Aufgaben zu nutzen wissen. Wichtig ist, dass besonders die begabtesten Mitarbeiter, die Kernkompetenzträger, die Topmanager und Führungskräfte eines Unternehmens Hervorragendes leisten. Diese Menschen bilden heutzutage das eigentliche Kapital jedes erfolgreichen Unternehmens. Ihre Ideen und Handlungen sind Gold wert. Man weiß aber auch, dass in einem normalen Unternehmen, durchschnittlich nur 15% der Geisteskraft von Mitarbeitern genutzt wird (1). Stell Dir vor, was in solchen Unternehmen passieren könnte, wenn man die zur Verfügung stehende Gedanken- , Ideen- und Tatkraft ums Doppelte, also auf 30% steigert. Solch eine Steigerung kann eine ambitionierte Führungskraft herbeiführen, wenn sie

Schwachpunkte entdeckt und aktiv Veränderungen herbeiführt. Stell Dir bitte die Schwachpunkte (2) als eine „feine Mischung unedler Stoffe“ vor, die der Topmanager in seinem Leben oder in seinem Unternehmen identifiziert hat. Als vorausschauende Persönlichkeit hat er eine mehr oder weniger genaue Vorstellung (3) davon, dass man diese „unedlen Stoffe“ durch spezielle Verfahrensweisen (4) zu Gold verwandeln kann.

 

Nutzen wir diese Methaper, so können wir sagen:

Er will bewusst Alchemie betreiben. Der Alchimist aus unserer Geschichte ist Klug und Lebenserfahren. Deshalb weiß er auch, dass der Prozess des Goldmachens (5) zielgerichteter, sicherer  und schneller mit Unterstützung eines professionellen Beraters verwirklicht werden kann. Er macht sich also auf die Suche nach einem geeigneten Mentor.

Für den Erfolg der Mission ist ganz entscheidend, dass die Berater- / Alchimisten - Beziehung durch eine Gleichwertigkeit (8) beider Persönlichkeiten getragen wird. Dies ist die grundsätzliche Ausgangsvoraussetzung für die zeitlich und vertraglich klar begrenzte Allianz zwischen beiden. Ziel wird „das Goldmachen“(6) sein. Damit geht ein Veredelungsprozess aller Unternehmungen des Alchimisten einher. Er wird von nun an seine Ressourcen und Kompetenzen zu nutzen wissen. Er wird kreative Ideen entwickeln, die ihm zeigen wie er die „unedlen, ungewünschten Stoffe“ aus seinem Leben zunehmend in Gold verwandeln (transformieren) kann. Während dieses professionellen Bündnisses mit dem Alchimisten forciere ich, als Beraterin, sorgfältig und geschickt das „fokussiert Sein“ auf sein Ziel. So entsteht eine Akzeleration (5). Durch unsere sichere Allianz wird erreicht, dass sich der Alchimist bei all seinen Aktivitäten auf das, was für ihn „Goldbereiten“ bedeutet, konzentrieren kann.

Im Prozess (6) entwickelt der Alchimist zunehmend Klarheit, Beharrlichkeit, Übersicht und Achtsamkeit für sein Leben. Er wird von mir als Coach und Begleiter zum kreativen Beachten möglicher Alternativen gelenkt. So entdeckt er, wie viel Freude bewusstes Aktionshandeln bereiten kann. Mit gekonntem Ability -Training biete ich zusätzlich Methoden an,die eine Zielerreichung erleichtern. Durch angemessene Admiration und Agnition (7) des erfolggekrönten Handelns wird der Alchimist in seinem gesamten Wesen von mir gestärkt. Als Coach und Mentor hinterfrage ich den Alchimisten kritisch und respektvoll. Ich bin ihm ein ehrlicher Spiegel.

 

So, mein lieber Freund, und nun sollst Du die Essenz des Coachings erfahren:

Der eigentliche Sinn des Coachings besteht darin, dass der innere Reichtum eines Menschen, seine Ideen, seine Kreativität, seine Leichtigkeit, Freude und Begabungen zum Fließen kommen. Dies ist der wirkliche „Der goldene Fluss“, der - als tiefe Essenz eines guten Coachings - aus dem Verborgenen ans Tageslicht geführt wird. Menschen, die frei über diesen Fluss verfügen können, spenden allem um sie herum Reichtum und füllen die Welt mit ihrer besonderen einzigartigen und wertvollen Kreativität. Und dieser Vorgang läßt sich wunderbar vergleichen mit der „Erzeugung von Gold.“

 

(1) Kao, J. Jamming: The art & discipline of business creativity, Harper Collins Business, 1996

(2) Ist-Zustand: z.B. Kreativitätsblockade, Beziehungsprobleme, Führungsprobleme, Selbstzweifel, ungelöste Konflikte, Burnout- u. Workaholic- Gefährdung, Teamprobleme, Mobbing etc.

(3) Vision

(4) Methoden: Fragetechniken, Kommunikationstechniken, Ability-Trainings, Systemische Methoden, Entspannungsverfahren, etc.

(5) Beschleunigung der Entwicklungsvorgänge

(6) Klärung - Veränderung der Situation und des Gecoachten / Entwicklung der Begabungen / Entwicklung von: Lebensbedingungen / Erfolg / Karriere / Beziehungen / Kommunikation / Ausstrahlung / Lebensfreude etc.

(7) Bewunderung und Anerkennung

(8) Grundvoraussetzung für ein Coaching ist immer eine Gleichwertigkeit von Klienten und Coach. Hierin unterscheidet sich das Coaching vollkommen von der Psychotherapie. Diese definiert den Klienten als „den zu Heilenden“ (Kranker) und den Therapeuten als den „Heiler“(Gesunder). Coaching kann und will niemals eine Heilbehandlung sein. Klienten, die sich als „krank“(psychisch oder physisch) definieren oder objektiv definiert worden sind, sind keine gleichwertigen Partner und können deshalb nicht am professionellen Coaching teilnehmen!